The Show Must Go On

Großes Neustart-Wochenende in Lüxem

Der Musikverein Lüxem ist für seinen Neustart sofort aufs Ganze gegangen: Gleich ein komplettes Wochenende wurde in dem Wittlicher Vorort zum musikalischen Event. Unter dem Motto „The Show Must Go On“ standen über 50 Musiker*innen bei einem Open-Air-Konzert auf der Bühne und bei einem Jugendnachmittag wurde die musikalische Zukunft gesichert. Und damit nicht genug: Gefördert wird in Lüxem auch der Aufbau der technischen Ausstattung, um die digitale Ausrichtung des Vereins zu stärken.

Ensemble / Organisation
Musikverein Lüxem 1956 e.V.
Projekttitel
The Show Must Go On
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Fördersumme
10.200 EUR
Genre
Instrumental
Social Media / Website
Tierischer Volksfreund

„Unter dem Motto “The show must go on” spielte der Musikverein Lüxem nach coronabedingter Pause erstmals vor großem Publikum. […] Der Wechsel zwischen Blasorchester und E-Gitarre erzeugte dabei einen besonderen Reiz. Die Klarinetten, das gesamte Holz und die Rhythmusgruppe waren hier gefragt. Sie nahmen das Thema immer wieder von der Gitarre auf. Ruhige und rockige Teile wechselten sich ab und zeigten, dass Blasorchester und E-Gitarre durchaus zusammenpassen.“

Queen als Inspiration
 
Das Lied „The Show Must Go On” von Queen diente den Musizierenden während der langen pandemiebedingten Durststrecke als Motivationsstück. Es inspirierte sie im Lockdown dazu, den Song als hörbares Zeichen für alle Mitglieder, Freund*innen und Gönner*innen des Vereins einzustudieren und der Öffentlichkeit als Online-Video zu präsentieren. Nach 21 langen Monaten Auftrittspause standen die Musizierenden endlich wieder vor Publikum auf dem Festplatz und präsentierten den Song und viele weitere live.

 
Großes Open-Air-Konzert zum Neustart
 
Am Samstag, den 25. September 2021, veranstaltete der Musikverein Lüxem mit Unterstützung des Förderprogramms IMPULS ein Cross-Over-Konzert. Das Programm bestand vornehmlich aus Populärmusik, die vor allem auch den jüngeren Mitgliedern Spaß machen sollte. Für den ersten Teil des Konzerts kooperierte das Ensemble mit anderen Musizierenden aus der lokalen Populärmusikszene, die genau wie die Musikvereine stark unter dem Lockdown gelitten hatten. Hier trafen Blasorchester auf E-Gitarre und Gesang, zum Beispiel auch bei dem titelgebenden Stück von Queen. Der zweite Teil gab zwei Nachwuchsmusikern aus dem Verein die Chance, sich vor einem Live-Publikum zu präsentieren. Die beiden Instrumentalisten hatten per Video-Einsendungen erfolgreich an dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen und bekamen durch die Aufführung zweier Solowerke mit Orchester nun die Gelegenheit, Bühnenerfahrung zu sammeln. Diese Früchte aus der bisherigen Jugendarbeit sollten dabei auch weiteren Nachwuchs ansprechen. Ein großes Anliegen war es dem Verein außerdem, „durch das Konzert auch weitere durch die Pandemie gebeutelte Künstler und Veranstaltungstechniker mit einzubinden und zu unterstützen und ihnen durch ein Honorar hier ein bisschen Einkommen und eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten,“ so Schriftführer Stephan von St. Vith.
 
Die Ehrenamtlichen hatten eine eigene Bühne auf dem Dorfplatz aufgebaut und einen professionellen Veranstaltungstechniker für Licht- und Tontechnik engagiert. Mit einer 3G-Regelung und Kontaktnachverfolgung konnten sie etwa 280 Gäste aus dem Dorf und aus umliegenden Orten empfangen, die die aufgebauten Stuhl- und Tischreihen gut füllten. Als Verpflegung gab es Grillwurst im Brötchen, Laugengebäck und Snackbecher mit Käse sowie den Säubrennerwein aus der Region. Der Verein verzichtete auf Eintrittsgelder und sammelte stattdessen Spenden zugunsten der Flutopfer im Ahrtal. Auch wenn das Repertoire des Konzerts laut Schriftführer Stephan von St. Vith für das Publikum des Musikvereins ungewohnt war, „hatten sowohl wir als Orchester als auch das Publikum großen Spaß und [wir] freuten uns, dass es endlich wieder möglich war, Live-Musik aufzuführen und vor Ort zu genießen.“
 

Jugendnachmittag soll neue Generation ansprechen
 
In Corona-Zeiten war es besonders schwierig, Kinder und Jugendliche zu erreichen und für die musikalische Ausbildung zu gewinnen. Da jetzt wieder Proben und Unterricht in Präsenz stattfinden, soll der Prozess in Kooperation mit der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich wieder angekurbelt werden. Zu diesem Zweck veranstaltete der Verein am Sonntag nach dem Konzert zusätzlich einen Jugendnachmittag. Nach einer musikalischen Einstimmung durch die Blockflötengruppen und das Jugendorchester wurden durch fünf anwesende Musikschullehrer*innen die einzelnen Instrumentengruppen vorgestellt, die danach auch in Form eines sogenannten Instrumentenkarussells coronakonform ausprobiert werden konnten. Insbesondere das Schlagzeug hatte großen Zuspruch bei den Kindern und bei den Blechblasinstrumenten waren viele Eltern erstaunt, dass ihre Kinder nach kurzer Anleitung bereist erste Töne aus Trompete, Posaune oder Horn herausbekamen. „Hier waren gut 20 Kinder unterwegs und wir sind uns sicher, dass wir dadurch die ein oder anderen Eltern und Kinder überzeugen konnten,“ resümiert St. Vith. Der Musikverein wolle auch noch einmal auf die entsprechenden Familien zugehen und diese beraten.

 
Maßnahmen zur Digitalisierung
 
Während der Pandemie haben die Ehrenamtlichen des Musikvereins Lüxem darüber hinaus festgestellt, dass es bei ihnen im Bereich der Ausbildung noch an digitalen Konzepten und Möglichkeiten hapert. Gerade fehlendes WLAN und Mangel an technischer Ausstattung für den digitalen Musikunterricht wurden während der Zeit offensichtlich. Genau diese Probleme möchte der Verein mithilfe der Förderung angehen. Das Probelokal wird mit WLAN ausgestattet, Notebook, Beamer und Leinwand werden angeschafft, um neue Nutzungsmöglichkeiten für den Raum zu schaffen: von Online-Unterricht, Fort- und Weiterbildung über Nachwuchs- und Mitgliederwerbung bis hin zu Vorstandsarbeit und Mitgliedersitzungen. Auch eine neue Homepage wird gerade aufgebaut und soll noch dieses Jahr online gehen.

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