Unter die Arme gegriffen
Mit „Brandenburg singt“ hat der Brandenburgische Chorverband Bedarfe seiner Mitgliedschöre abgeklopft und mittels IMPULS unterstützt.
Kinder im Mittelpunkt
Wow, das ist mal richtig Service! Ein Verband befragt seine Mitglieder, wo bei ihnen gerade der Schuh drückt oder welche Vorhaben sie gerne angehen wollen. Und je nach Machbarkeit gibt es anschließend Maßnahmen für Verbesserung und Umsetzung. So in etwa hatte mittels IMPULS-Förderung der Brandenburgische Chorverband zehn ausgewählte Mitgliedschöre angefragt. Eine wichtige Voraussetzung für eine Unterstützung war dabei die beabsichtigte bzw. verstärkte Arbeit mit Kindern. Denn die Kinder – so die Überzeugung nicht nur beim Brandenburgischen Chorverband – sind die Zukunft der Chöre. Obenauf gab es noch das zweitägige ChorForum23 in Luckenwalde, bei dem junge und erwachsene Sänger*innen Workshops besuchen und vor Publikum auf den Bühnen des Luckenwalder Turmfests singen konnten.
Loslegen mit Bedarfsanalyse
Zwei der Chöre wussten schon genau, was sie wollten. Mit den weiteren acht Chören stimmte man sich in einer so genannten Kick-off-Phase ab. Hierfür trat der vom Chorverband dank IMPULS eingesetzte Projektmitarbeiter mit den jeweiligen Vorständen der Chöre in Kontakt. Manchmal kamen auch weitere Engagierte hinzu. In einem Fall war sogar der komplette Chor zugegen. Erörtert wurde, welche Ziele das jeweilige Ensemble hat, die es im Moment nicht alleine und ohne Unterstützung erreichen kann. Die Wünsche ließen sich dreiteilen: Bei den einen sollte ein neuer Kinderchor gegründet werden, bei anderen bestanden bereits Angebote für Kinder, diese sollten aber weiter entwickelt werden. Wieder andere – oder überhaupt die meisten – verlangten nach mehr und besserer Öffentlichkeitsarbeit und Neumitgliederakquise.
Kommunikation und Vernetzung
Aus all den Bedarfen stellte der Chorverband dann – natürlich nach meistens weiteren Gesprächsterminen, Telefonaten und Mails – die via IMPULS finanzierten Projektangebote zusammen. Dies waren in erster Linie Fortbildungen für dann jeweils langfristig angelegte Kommunikationsstrategien. Dazu gehörten etwa Neukonzeptionen von Webseiten, Ausgestaltung von Social-Media-Auftritten oder auch das Anfertigen von Werbemitteln wie Flyer, Plakate und Co. Darüber hinaus gab es aber auch Workshops zu Bühnenpräsenz und Stimmbildung. Wichtig für viele Amateurchöre ist eine gute soziale Verankerung vor Ort. Kooperationen mit Kitas und Schulen sind dabei für die Kinderchorarbeit unerlässlich, weshalb das Projektmanagement hier Kontakte herstellte.
Unverhoffte Glücksfälle
Dass allein schon das Kontakten weiterhelfen kann, zeigte sich in einem Fall beim Frauenchor Neuenhagen, der gern ein Kinderensemble gründen wollte. Allein fehlten die Mittel für die Akquise einer Chorleitung. Ebenso sollten es auch noch mehr Kinder werden. Also wurde das Projektmanagement beratend aktiv. Es stellte sich heraus, dass in unmittelbarer Nachbarschaft bereits sechs Kinderchöre existieren, alles Schulchöre. Diese Ensembles allerdings sind – noch – keine Mitgliedschöre des Brandenburgischen Chorverbands. Man wusste schlichtweg nicht voneinander! Durch die Vernetzung kann der Frauenchor Neuenhagen sein Vorhaben jetzt neu und besser abgestimmt planen.
Chorlandschaft in Brandenburg
Die organisatorischen Strukturen der brandenburgischen Chorlandschaft – das sei der Vollständigkeit halber erwähnt – sind recht schwach. Es gibt unter der Landesorganisation des Brandenburgischen Chorverbands nicht für alle Chöre flächendeckend Kreisverbände. Aus diesem Grund war es hier auch der Brandenburgische Chorverband, der das IMPULS-Projekt umsetzte.
ChorForum23 in Luckenwalde
Höhepunkt und Projektabschluss war ein zweitägiges Chor-Camp für Kinderchöre und andere Projektchöre, und zwar zeitgleich Anfang Juni 2023 mit dem großen Luckenwalder Turmfest. Kinder und Erwachsene besuchten gemeinsam Workshops, was durchaus gut funktionierte und lehrreich für beide Seiten war. Es gab gemeinsame Aktionen und Einzelcoachings für die Chöre zur Stimmbildung, zu Körperlichkeit und Rhythmus, zu Vokalimprovisation und Bühnenpräsenz. Mehrere namhafte Dozent*innen, darunter Kinderliedermacher Fredrik Vahle („Anne Kaffeekanne“), unternahmen sowohl in den Workshops als auch auf dem Fest, wo Bühnen fürs Musikprogramm bereitstanden, ein kombiniertes Singen mit Kindern, deren Eltern, mit Chören des ChorForum23 und Publikum.
Video- und Fotodokumentation
Klar, dass eine so großartige Begegnung wie das ChorForum23 in Bild und Ton festgehalten wurde. Für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit lässt sich das Material zukünftig gut nutzen. Darüber hinaus gab es noch ein weiteres Medienangebot. Das professionelle Filmteam vor Ort erstellte für diejenigen Chöre, die das wollten, kleine Film-Clips. Die Kurz-Porträts können online und in Social-Media-Kanäle gestellt werden. Für die Außenwirkung der Ensembles ein großes Plus. Was für ein Service!