Frischer Schwung durch Probenwerkstatt

Einfach besser proben
Warum der Chor "Stimm-im-Puls e.V." mittels IMPULS-Förderung zur Probenwerkstatt einlud

Ensemble / Organisation
Chor "Stimm-im-Puls e.V."
Projekttitel
Verbesserte Probengestaltung und Probenwerkstatt
Bundesland
Saarland
Fördersumme
3.004 EUR
Genre
Vokal
Social Media / Website
Saarbrücker Zeitung, 13.09.21

„Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung“, so Uschi Seiler, „das Fördergeld finanziert uns zwei prall gefüllte Wochenenden mit intensiver Chorarbeit. Dozenten sind eingeladen und werden mit uns Atmung, Stimmbildung und Bewegung üben, alles mit professioneller musikalischer Begleitung.“ Das soll nicht zuletzt ein Gegengewicht zu Pandemie-bedingt eingeschränkten Probe-Möglichkeiten sein: „Durch diese ‚Chor-Werkstatt‘ möchten wir schnell wieder dort anschließen, wo wir vor Corona aufgehört haben.

Neue Lernmethoden

Morgens um zehn und draußen an der frischen Luft geht es los! Zugegeben: Für eine Chorprobe sind das etwas ungewöhnliche Startbedingungen. Aber am frühen Vormittag unter freiem Himmel mit zwanglosen Atem-, Dehn- und Streckübungen zu beginnen, hat enorm befreiende Wirkung. Das jedenfalls war die Erfahrung des Chors „Stimm-im-Puls“ aus Püttlingen im Saarland. Das etwa 30 Sänger*innen starke Ensemble holte sich eine professionelle Pilates-Dozentin, die den Chor einerseits in praktischen Lektionen unterwies. Körper, Geist und Seele sollten bestmöglich aufs gemeinsame Singen eingestimmt werden. Andrerseits erklärte sie in der Theorie, wie Brustkorb, die Muskeln, Zwerchfell und Beckenboden miteinander arbeiten, wenn der Mensch singt. Anschließend, über den Tag verteilt, gab es von der Chorleitung eine sehr ausführliche Stimmbildung und dann natürlich spannendes Proben, in Kleingruppen und im großen Ensemble.

 

Frischer Schwung

Es war das erste Mal seit seinem Bestehen 2002, dass der Chor „Stimm-im-Puls“ zu einer solch intensiven Probenwerkstatt einlud. Man traf sich an zwei Wochenenden samstags und sonntags, dazwischen lagen drei Wochen Pause. Zusätzlich gab es weitere drei Probenabende. Lernprogramm und Probenpensum waren ambitioniert und ziemlich straff, was allgemein als Herausforderung und Ansporn empfunden wurde. Es sei einfach nur „genial“ gewesen, lautete unterm Strich auch das begeisterte Urteil der Chorleute. Obwohl die Corona-Monate auch hier den Sänger*innen schwer zu schaffen machten, ist die Motivation des Ensembles durch die Probenwerkstatt so gut wie lange nicht mehr.

 

Probensituation de luxe

In der Vergangenheit probte der Chor in einem Gasthaus. Das fiel dann jedoch ab den ersten Pandemietagen aufgrund schlechter Lüftungsmöglichkeiten als Probenraum weg. Man wich in eine Tennishalle aus. Die erwies sich in vielerlei Hinsicht besser als gedacht, war jedoch alles in allem nicht so gemütlich. Glücklicherweise konnten für die Probenwerkstatt schulische Räume genutzt werden, die ohnehin am Wochenende generell freie Kapazitäten haben. Der Raum verfügte sogar über einen großen Spiegel, in dem sich die Sänger*innen bei der musikalischen Arbeit selbst beobachten und kontrollieren konnten. Eine geladene Dozentin gab Anweisungen und Tipps für gute Bühnenpräsenz. Darüber hinaus bestellte der Chor für die Probenwerkstatt eine Korrepetition. Durch diese extra Klavierbegleitung konnte sich Chorleiter Benedikt Wesner voll auf Dirigat und Hören konzentrieren. In sonstigen, „normalen“ Proben muss er selbst die Klavierbegleitungen spielen. Insofern waren die Bedingungen fürs gemeinsame Proben geradezu luxuriös.

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