Mehr Gospel – Chor Wörthissimo

Mit Gastsänger*innen, mehreren Chören und einer Menge Gospels wollte der Chor Wörthissimo wieder mal etwas größere Bühnen bespielen. Eine IMPULS-Förderung machte das möglich.

Ensemble / Organisation
Wörthissimo e.V.
Projekttitel
Gospel-Night-Fever
Bundesland
Bayern
Fördersumme
19.932 EUR
Genre
Vokal
Social Media / Website
Chormitglied Wörthissimo

„Dieses Projekt wird mir unvergesslich bleiben. Jetzt habe ich wieder Begeisterung und Freude. So viel Energie aus dem ganzen Projekt gezogen. Vorher hatte ich schon keine Lust mehr zu Singen, nach der langen Pause.“

Gospel neu entdeckt

Ein wenig hat es mit der Covidpandemie zu tun, dass der kleine Chor Wörthissimo aus dem ländlichen Wörth in Bayern nach vielen Jahren den Gospel für sich entdeckte. Seit der Initiierung im Jahr 2008 waren es meist Popsongs, die gesungen wurden. Im Oktober 2022 kam Chorinitiatorin Andrea Feldmeier erstmals der Gedanke, ein Repertoire mit Gospels könnte etwas für diesen Chor sein. Durch Informationsmails des Bayerischen Sängerbundes und über Zeitungen hatte sie vom IMPULS-Förderprogramm erfahren, das sie gern für den Chor nutzen wollte. “Wir wussten, im Dezember läuft das Programm aus”, berichtet Feldmeier telefonisch im Mai 2023 nach dem Abschluss des Förderprojekts. Die nach der Pandemie noch im Chor verbliebenen zwölf Sänger*innen waren dafür, es bei IMPULS zu probieren. Denn die Auftritte im Jahr 2022 waren zwar vorhanden, aber doch relativ klein mit um die 30 Zuhörer*innen. Da schien die Möglichkeit, ein größeres Vorhaben umzusetzen, entsprechend anziehend. Das Jahr 2023 bot schließlich auch die Gelegenheit, das 15-jährige Chorjubiläum zu zelebrieren.

 

Chöre begegnen sich

Es war klar, dass mehr Sänger*innen und Chöre aus der Umgebung mitmachen sollten und sich im Idealfall auch Wörthissimo selbst wieder einige neue Mitglieder anschließen könnten. Entsprechend weiträumig wurde das Vorhaben angelegt, dem bald nach der Beantragung im November bereits im Januar 2023 eine üppige Finanzierung zugesagt wurde. Mit diesem Budget wurde nun eine Menge ermöglicht, das sonst so nicht stattgefunden hätte. Wörthissimo warb auf verschiedenen Wegen für das Vorhaben und fand schließlich zwei Chöre in Deggendorf (Gospelchor) und Nandlstadt (Soul of Mosaic), die mitmachen wollten. Darüber hinaus schlossen sich weitere 20 einzelne Sänger*innen aus der Umgebung an. Alle zusammen brachten es auf eine Vokalist*innenzahl von 100. Feldmeier suchte Gospels aus und zeichnete Übedateien auf, die sie den Teilnehmer*innen zusammen mit den Songnoten sendete. Wegen der im ländlichen Bereich relativ großen Entfernungen fanden nicht sehr viele Proben in kompletter Besetzung statt. Erstmals ging es am 20. Januar 2023 ans Werk, um mit allen die Lieder zu üben. Bei der zweiten Gesamtprobe im Februar wurde zusätzlich eine Choreografie eingeübt, und bei der dritten Probe im März kam noch eine kleine Band dazu. Die begleitete einige der Stücke an E-Klavier, Keyboard, Trompete, E-Bass, Gitarre und Schlagzeug. Der übungsintensivste Monat für Wörthissimo allerdings war der Februar, den der Chor für eine Probenwoche im Kolpinghaus in Lambach nutzte. Die anderen Mitwirkenden des Förderprojekts waren zwar eingeladen, fanden aber größtenteils nicht die Zeit für die einwöchige Probenphase. So war es vor allem Wörthissimo, mit denen Feldmeier dort die Songs übte, die Choreografie probte und Stimmbildung anbot. Davon abgesehen fanden in Wörth wöchentlich Proben statt. Die anderen Chöre und Sänger*innen übten an ihren Wohnorten. In den zwei Wochen vor den Konzerten und an den Konzerttagen selbst probten noch mal alle Teilnehmer*innen zusammen, bevor es auf die Bühne ging.

 

Nutzung des Budgets

Einen Großteil des Budgets nutzte Feldmeier für ihre Honorare, die sie für Chorleitung und Stimmbildung angesetzt hatte. Davon abgesehen erhielten die Musizierenden der Begleitband, die eingeladenen Ton- und Lichttechniker Zahlungen. Die übrigen Posten verteilten sich auf die Mieten für die beiden Konzerträume und eine Reihe technischer Ergänzungen für den Chor. So wurden Theaterstrahler und verschiedene Mikrofone eingekauft, für die zwei Konzerte wurde eine Soundanlage angemietet. Durch Ticketverkäufe für die zwei angesetzten Konzerte konnte ein Betrag eingespielt werden, der etwa der Summe der beiden Saalmieten entspricht.

 

Viele Sänger*innen, zwei Konzerte

Über die 400 Besucher*innen am 23. April 2023 in Straubing und die 300 Gäste am 7. Mai 2023 in Regensburg freuten sich alle Beteiligten. “Das war ganz super, beide Räume waren ausgebucht”, resümiert Feldmeier. Neben dem Markmiller-Saal in Straubing wurde mit dem Businessbereich im Regensburger Jahnstadion ein Bereich erschlossen, wo normalerweise keine Musik stattfindet. “Wir waren die ersten, die dort ein Konzert gemacht haben”, so Feldmeier. Mit Gospels wie “Amen”, “Oh happy day” oder “I will follow him” hatten sie Repertoire dabei, bei dem teils auch das Publikum mitsang. Gut kamen außerdem die abgesehen von Feldmeier selbst mit für die Konzerte eingeladenen Solist*innen an. Sängerin Esther Baar hatte ein Chormitglied bei einem Auftritt entdeckt, Sänger Markus Reichmann wiederum war als Klavierbegleiter eines teilnehmenden Chores sowieso schon mit von der Partie. Das Repertoire verteilte sich abwechselnd auf einzelne Chöre, Solist*innen und alle zusammen, abwechselnd mit Klavier- und Bandbegleitung. Nach Abschluss des Förderprojekts sind sich die Sänger*innen von Wörthissimo einig, dass sie sicher weiter Gospels singen wollen. Von den 20 einzelnen Gastsänger*innen haben sich inzwischen fünf dauerhaft dem Chor angeschlossen.

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