Jubiläum mit Gastorchestern – Musikverein Gundelsheim

Der Musikverein Gundelsheim feierte sein 40-jähriges Bestehen mit mehreren Konzerten - und lud sich dazu Blasorchester aus Frankreich und Italien ein. Für das Budget sorgte eine IMPULS-Förderung.

Ensemble / Organisation
Jubiläumskonzerte mit Gastbesuch
Projekttitel
Musikverein Gundelsheim e. V.
Bundesland
Baden-Württemberg
Fördersumme
18.423 EUR
Genre
Instrumental
Social Media / Website

Ein Jubiläum, drei Orchester

Die Idee tauchte im Juni 2022 auf. Der Musikverein im bayerischen Gundelsheim machte sich Gedanken darüber, wie das 40-jährige Jubiläum im darauffolgenden Jahr aussehen könnte. Ein gemeinsames Konzert mit langjährigen Partnerorchestern aus Italien und Frankreich schien dafür genau das Richtige. Dass sich diese Idee bald konkretisieren ließ, dabei half eine IMPULS-Förderung. Andreas Ritter ist seit drei Jahrzehnten im Musikverein, seit fünfzehn Jahren erster Vorsitzender. “Ohne die Förderung wäre es schwierig gewesen”, berichtet er nach dem Abschluss des Förderprojekts in einem Telefonat. Das dürfte vor allem mit Blick auf die Größenordnung des Vorhabens gelten. Wechselseitige Besuche und gemeinsame Konzerte mit der Harmonie des Enfants de l’Ozon aus Frankreich und der Filarmonica di Sarteano aus Italien fanden zwar in den vergangenen Jahren immer wieder mal statt. Aber: “Mit beiden Orchestern zusammen haben wir bisher noch nie ein Konzert gegeben”, so Ritter.

Intensive Probenphase

Die Gundelsheimer*innen erstellten für dieses Ereignis ein großenteils neues Programm. Abgestimmt auf die Kooperation mit den Gastorchestern wählten sie Stücke, die sich mit dem Thema Europa verknüpfen ließen. Ein erstes Konzertwochenende im März wollte der Verein mit seinen eigenen Blasorchestern bestreiten. Für Mai wurden der Besuch der Gastorchester und die gemeinsamen Auftritte vorbereitet. Ab Januar ging es ans Einstudieren des Repertoires. Neben den wöchentlichen Proben wurden zusätzliche Übeeinheiten mit Dozent*innen eingeplant. Bereits Ende Januar gestalteten insgesamt sieben Dozent*innen mit verschiedenen Instrumentengruppen einen intensiven Probentag. “Das war dazu gedacht, zuerst einmal technische und Registerthemen zu klären”, berichtet Ritter. Um Tenorhorn und Tuba kümmerte sich Oskar Schwab, um die Waldhörner Klaus Rohleder, für die Trompeter*innen reiste Thomas Nees an, für die Flöten Christiane Reuter, für die Posaunen Michael Saffer und mit den Saxofonist*innen probte Roland Berthold. Mit den Klarinettist*innen konnte Klarinettist und Orchesterleiter Josef Gentil an den Stücken arbeiten.

Den Übergang zum Probenalltag hatten die Hobbymusiker*innen absolviert so schnell es ging. “Wir haben versucht, den Probenbetrieb während Corona aufrechtzuerhalten”, erinnert sich der erste Vorsitzende. Umgesetzt wurde immer das, was gerade möglich war, von der Onlineprobe per Videoschalte bis zur Probe in der Turnhalle mit großen räumlichen Abständen. Entsprechend positiv sahen es die Beteiligten, nun für ihr Jubiläum wieder ohne Einschränkungen vor Ort üben zu können. Eine zweite intensive Probenphase wurde am ersten Märzwochenende in Wunsiedel organisiert. Dieses Mal reisten zwei Dozent*innen mit, Sebastian Hensiek für die Blechbläser*innen und Orchesterleiter Josef Gentil für die Holzbläser*innen. In Wunsiedel wurde nun vor allem mit größeren Orchestergruppen und dem Gesamtorchester geprobt.

Europäisches Repertoire

Zwei Wochen darauf bestritt der Verein zwei Jubiläumskonzerte am 25. und 26. März unter dem Motto “Tanz durch Europa”. Das Orchester spielte Musik aus “Riverdance” und “Tanz der Vampire”, Antonín Dvořáks “Slawische Tänze”, Joseph Hellmesbergers “Danse Diabolique” und andere Stücke in Bearbeitungen für Blasorchester. Auftritte gab es dabei für das Hauptorchester mit derzeit 70 Musiker*innen und die verschiedenen jüngeren Orchester des Vereins, etwa die Bläserklassen und das Jugendorchester. Ein Quintett aus Orchestermitgliedern steuerte ebenfalls einen Part bei. Jeweils um die 220 Gäste fanden sich am Samstag und Sonntag in der Gundelsheimer Turnhalle ein.

Einen Teil des Programms übernahm der Verein für die Konzerte im Mai, und übte zusätzlich neue wie die “Jubilee Ouverture”. Am 26. Mai reisten die Harmonie des Enfants de l’Ozon und die Filarmonica di Sarteano an, um am 28. Mai mit dem Musikverein den Ort Gundelsheim in einem Open-Air-Konzert zu bespielen. In einem Sternmarsch fanden sich die drei Orchester über verschiedene Strecken auf dem Stadtplatz ein, um dort für etwa 300 Zuhörer*innen zu konzertieren. Einen Großteil des Repertoires spielten die Gruppierungen einzeln. Sie hatten aber vorab auch einige gemeinsam Stücke vorbereitet, etwa die Hymnen der beteiligten Länder und die Europahymne. Das IMPULS-Förderbudget investierten die Gundelsheimer vor allem in Reisekosten für das Probenwochenende und Honorare für die Dozent*innen. Außerdem wurden Noten, Tontechnik, Beleuchtung und weitere Sachkosten finanziert. Mit zusätzlichen Sponsorengeldern wurde schließlich noch ein zweites Konzert der drei Orchester ermöglicht, das am 27. Mai in Bamberg stattfand. Nachdem der Musikverein vor allem durch die IMPULS-Förderung sein 40-jähriges Jubiläum mit so vielen Gästen und Konzerten zelebrieren konnte, zieht der Vorsitzende Andreas Ritter ein positives Fazit: “Es hat alles richtig gut geklappt.”